Lyrics to Stirb Kindlein Stirb
Stirb Kindlein Stirb Video:
In manchen kühlen See steht selbst die Zeit der Toten still
Weil sie einfach nicht verstreichen, weil sie nicht vergehen will
Deshalb rufen sie hinauf in der Hoffnung, dass man bleibt
Und ihnen ein paar Stunden all die Ewigkeit vertreibt

Und sie rufen, sie rufen, sie rufen immerzu
Ja, sie flüstern, sie flüstern, sie flüstern immerzu

Schlaf, Kindlein, schlaf auf dem Grund
Tauche ein in finstre Tiefen, steig hinab in unsren Höllenschlund
Iss, Kindlein, iss süßen Schlamm
Du musst artig, artig essen, unten wartet schon dein Bräutigam

Trink, Kindlein, öffne den Mund
Atme faules, faules Wasser, sag „Lebewohl“ zum trauten Erdenrund
Fall, Englein, die Zeit ist reif
Deine Federn müssen starr sein, deine Flügelchen vor Kälte steif

Ich bin alt, verwelkt und schwach, missgestaltet, leergelebt
Bleib doch noch ein wenig hier, auch wenn Angst dein Herz umwebt
Blicke tiefer in den Spiegel, setz den Fuß auf diesen Stein
Komm doch näher, Kleines, näher, nur ein Schritt und du bist mein

Und sie flüstern, sie flüstern, sie flüstern immerzu
Was sie wollen, sie wollen, was sie wollen, das bist du
Und die Schreie, die Schreie, sie flattern durch den Wald
Denn im Wasser, im Wasser, im Wasser ist es kalt

Schlaf, Kindlein, schlaf auf dem Grund
Dein Vater hütet hütet Schafe hier bei uns im finstren Höllenschlund
Fang, Kindlein, fang deinen Traum
Deine Mutter rüttelt unter dir am alten, alten Schädelbaum

Sinke, sinke, federleicht in des Tümpels feuchte Erde
Auf dass deiner Augen Glanz uns zum Trost gereichen werde
Schweift, ihr Blicke, schweift umher wie Vöglein im Sommerwind
Jetzt noch strahlt ihr hell wie Gold, doch gleich schon seid ihr trüb und blind

In manchem kühlen See steckt ein ganzes Labyrinth
In ihm fliegen keine Vöglein, in ihm weht kein Sommerwind
In ihm strecken sich die Toten nach dem Ausgang, nach dem Licht
Das weit oben an der Grenze zur Vergangenheit zerbricht

Ihre Schreie, die Schreie, sie flattern durch den Wald
Denn im Wasser, im Wasser, im Wasser ist es kalt

Stirb, Kindlein, stirb auf dem Grund
Am Himmel spinnen Wolken ihre Schatten um das Erdenrund
Stirb, Kindlein, die Zeit ist reif
Deine Hände müssen starr sein, deine Fingerchen vor Kälte steif
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